Perfect Fit?
Erst einmal gründen, anfangen und machen. Vielen Gründern geht es ähnlich. Oft rutscht man irgendwie in die Selbstständigkeit, die zuerst nur als zusätzliches Einkommen neben dem Hauptberuf gedacht war. Dann kommt der Zeitpunkt, an dem die Idee wirklich in einem keimt. Selbstständig sein, sich selbst verwirklichen. Gesagt, getan. Sie springen ins kalte Wasser und plötzlich sind fünf aufregende Jahre vorbeigezogen. Eine Zeit in der Sie viel Zeit und Energie investiert haben. Eine Zeit von rasantem Wachstum, oft gefolgt von plötzlichen Einbrüchen. Jetzt stehen Sie an der Stelle, an der das Thema Sicherheit für Sie in den Vordergrund rückt.
Mit dem Wachstum der letzten Jahre sind auch Ihre unternehmerischen Risiken gewachsen. Ihre persönliche Haftung, wenn Sie Einzelunternehmer, Freiberufler oder vielleicht mit einem Partner eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) aufgebaut haben. Sie sind wahrscheinlich nicht mehr allein. Sie haben Mitarbeiter, die sich auf Sieverlassen, vielleicht eine Familie oder ein Eigenheim. Wenn Sie sich persönlich absichern möchten, dann sind die oben genannten Rechtsformen nicht mehr die richtigen für Sie.
Ein klarer Cut?
Sie sind nicht allein! Häufig begegnen mir Unternehmer genau an dieser Schwelle, an der Sie gerade stehen. Die meisten möchten sich mit dem Thema nicht in der Tiefe befassen. Wieso auch? Ihre Zeit ist viel wertvoller in der Wertschöpfung des Unternehmenseingesetzt. Sie hab
en Kunden zu betreuen, Fertigungsprozesse zu optimieren oder Verhandlungen zu führen. Häufig wünschen Sie sich einen klaren Cut. Einfach die bisherige selbstständige Unternehmung „auslaufen lassen“ und frisch in einer GmbH oder UG starten.
Sie liegen goldrichtig! Ihre Zeit ist viel besser bei Kunden, in der Akquise oder bei internen Prozessen, die unmittelbar mit Ihrer Wertschöpfung zu tun haben, eingesetzt. Allerdings – und das glauben die wenigsten bevor es passiert – kann ein klarer Cut zu erheblichen Einbußen führen. Vielleicht haben Sie Kunden, mit denen Sie seit Jahren Service-Verträge abgeschlossen haben oderandere langfristig angelegte Verträge. Bei dem vermeintlich reibungslosen, klaren Cut werden diese Verträge wieder geöffnet. Plötzlich sehen Sie sich in Verhandlungen mit Bestandskunden, weil sie einen günstigeren Anbieter gefunden haben oder lassen sich vertrösten von Kunden, die sich weigern einen Neuvertrag abzuschließen.
Der direkte Weg ist doch eine Kurve
Manchmal, aber auch nur manchmal ist der direkte Weg doch eine Kurve und keine Grade. Wenn Sie Ihr persönliches Haftungsrisikobegrenzen möchten und Ihre Auftragslage auf demselben Niveau aufrechterhalten wollten, dann ist eine Kurve, ein Schlenker über eine OHG Ihre beste Wahl. Für diese Fälle können Sie das sperrige Umwandlungsgesetz (UmwG) für sich nutzen!
Der einzige Haken? Sie können nicht direkt von einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts in eine GmbH umwandeln. Es ist ein kurzer Abstecher zur offenen Handelsgesellschaft (OHG) notwendig, um Ihr Ziel zu erreichen. Eine OHG können Sie reibungslos in eine GmbH umwandeln, ohne dass sich an der „Gesamtrechtsfolge“ etwas verändert. Im Klartext: keine Neuverhandlungen, keine Neuvertragsabschlüsse bevor sie nötig wären – kurzum konzentrieren Sie sich auf Ihre wichtige Leistung, der Rest ist geregelt. Ihre bestehenden Verträge müssen nicht gekündigt und neu abgeschlossen werden.